Die italienischen Bischöfe verteidigen den Dialog mit dem Judentum

Die italienischen Bischöfe verteidigen den Dialog mit dem Judentum

Die Italienische Bischofskonferenz (CEI) hat die Botschaft für den 37. Tag des Dialogs zwischen Katholiken und Juden veröffentlicht, die am 17. Januar 2026 begangen wird, unter dem Titel „Vereint in demselben Segen“, in Anspielung auf den Abschnitt aus Genesis 12,3. Der Text bekräftigt die theologische Bindung zwischen Christen und Juden, verurteilt entschieden Antisemitismus und Terrorismus und unterstreicht die Notwendigkeit, einen „offenen, loyalen und konstruktiven“ Dialog aufrechtzuerhalten, auch im Kontext der aktuellen Spannungen im Nahen Osten.

Das Dokument geht von einer grundlegenden Aussage aus: Juden und Christen, obwohl sie unterschiedliche Wege gehen, stehen „in demselben Segen“, verwurzelt in der Verheißung, die Gott Abraham gegeben hat. Aus dieser Perspektive erinnert die CEI daran, dass die Beziehung zwischen beiden Gemeinschaften nicht nur historisch oder kulturell ist, sondern in den Rahmen einer Bundes, der von Gott nicht widerrufen wurde gestellt wird.

Zum sechzigsten Jahrestag von Nostra Aetate

Die Botschaft wird nach der Feier des 60. Jahrestags der konziliaren Erklärung Nostra Aetate veröffentlicht, die ausdrücklich die spirituelle Bindung zwischen der Kirche und dem jüdischen Volk anerkannt hat. Die italienischen Bischöfe äußern Dankbarkeit für den in diesen Jahrzehnten zurückgelegten Weg, erkennen aber an, dass in jüngster Zeit Spannungen, ambivalente Äußerungen und Positionen aufgetreten sind, die Formen des Antisemitismus wiederbelebt haben.

In dieser Situation erklärt die CEI, eine klare und gemeinsame Position der katholischen Kirche in Italien anbieten zu wollen: die vom Konzil erinnerte Bindung zu bekräftigen, Missverständnisse zu klären und feste Punkte in der jüdisch-christlichen Beziehung zu setzen, insbesondere auf lokaler Ebene.

Einheit in der Wurzel, reale Unterschiede

Im Text wird betont, dass die christliche Identität nicht ohne das jüdische Volk verstanden werden kann, seine Geschichte und Spiritualität, die als „unsere älteren Brüder“ definiert werden. Gleichzeitig verschweigt das Dokument nicht die doktrinären Unterschiede: Für Christen ist Jesus der Messias, eine Behauptung, die eine reale Divergenz in der Lesart der Schriften und der Geschichte markiert.

Weit entfernt, diesen Unterschied zu leugnen, hält die CEI fest, dass er anerkannt und respektiert werden muss, und vermeidet sowohl Konfrontation als auch Verwechslung der Identitäten. Der Dialog, betonen die Bischöfe, hebt die Unterschiede nicht auf, ermöglicht aber, dass diese komplementär und nicht antagonistisch sind.

Ablehnung des Antisemitismus und kritischer Blick auf den politischen Kontext

Die Botschaft verurteilt ausdrücklich jede Form von Antisemitismus und Antijudaismus und zitiert kürzliche Worte des Papstes Leo XIV., der wiederholt betont hat, dass die Kirche Antisemitismus nicht duldet und ihn aus Treue zum Evangelium bekämpft. In dieser Linie betont die CEI die Bedeutung der Bildung und fördert Instrumente wie die „16 Karten zur Kenntnis des Judentums“ und das Dokument Den christlichen Antijudaismus dekonstruieren.

Im Hinblick auf den aktuellen Kontext verteidigen die italienischen Bischöfe das Recht des jüdischen Volkes, in einem sicheren Staat zu leben, während sie unterstreichen, dass die christliche Theologie des Landes nicht mit der jüdischen übereinstimmt. Aus dieser Unterscheidung heraus beanspruchen sie die Freiheit, einen kritischen Blick auf die Entscheidungen der israelischen Regierungen auszuüben, genauso wie sie es gegenüber anderen Staaten tun.

Der Text schließt mit einem umfassenden Aufruf zum Frieden ab, gestützt auf die Heilige Schrift und Worte des Papstes Leo XIV. – der den christlichen Frieden als „unbewaffnet und entwaffnend“ definiert hat.

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