Anfangsgebet für jeden Tag
Gerichtet an den Ewigen Vater, in der Salbung des Geistes, Maria als Meisterwerk der Allerheiligsten Dreifaltigkeit betrachtend
Ewiger Vater,
Unerschöpfliche Quelle des Seins und der Liebe,
der, als du aus deiner Ewigkeit den Namen deines Sohnes aussprachst, wolltest, dass er auch im weißesten Schweigen einer Frau widerhallte,
ich segne dich für die Unbefleckte Empfängnis Marias,
erster Schimmer der Erlösung, unversehrte Aurora, die das Licht des ewigen Tages vorwegnimmt.
Du, der von jeher von einem Geschöpf träumte, das „ja“ sagen konnte ohne Schatten,
ein Fleisch ohne Wunde, das das Wort aufnehmen konnte ohne Zittern,
wolltest für deinen Sohn eine reine, starke, leuchtende Mutter,
und für uns, seine Geschwister, ein unermessliches Mitgefühl.
Darum bewahrtest du sie vor der Erbsünde
und führtest sie in die Geschichte ein als einen Strom der Gnade, der sich nie trübt.
Heiliger Vater,
schaue auf unsere Leben, so oft müde,
verwundet durch die Sünde, besiegt durch die Eile, zerstreut durch den Lärm.
Und um der Liebe willen, die du zu dieser makellosen Frau hast,
lass in dieser Adventszeit Christus in uns eine Grotte finden,
arm, aber offen, verfügbar, demütig, sehnsüchtig nach ihm.
Sende über uns den Heiligen Geist,
denselben Geist, der Maria mit seinem fruchtbaren Schatten überschattete
und sie zur Mutter des Wortes machte.
Möge er unser Herz reinigen,
uns die verlorene Einfachheit zurückgeben
und uns einen Blick schenken, der dem deinen ähnelt.
Und du, Maria Unbefleckt,
reines Vaterland, wo Gott geboren werden wollte,
lass dieses Gebet zum Vater aufsteigen mit deiner eigenen Melodie.
Stoße uns zu Jesus,
begleite unsere Müdigkeiten,
heile unsere Traurigkeiten,
entzünde uns von innen neu mit der Freude der Kinder.
Amen.
Die Unbefleckte, Spiegel dessen, was wir werden
Sie ist das gelungene Geschöpf:
das, was wir sein werden, wenn die Gnade ganz in uns gesiegt hat.
Die Unbefleckte ist kein Vorwurf: sie ist eine Verheißung.
Sie schaut uns aus ihrem Sohn an.
Sie wartet auf uns dort, wohin Christus uns führen will.
Betrachte sie als dein ewiges Morgen.
Als das Ziel, das Christus in dir wirken will.
Gebet:
Maria Unbefleckt,
ich möchte eines Tages rein sein wie du, voll von Gott wie du.
Führe mich an der Hand. Lass mich nicht los.
Amen.
Schlussgebet
Maria Unbefleckt,
Tota pulchra von der ewigen Aurora her,
Mittlerin aller Gnaden, die Christus uns verdiente,
Mit Erlöserin, verbunden mit dem einzigen Erlöser in der heiligen Stunde des Kalvarienbergs,
allermächtigste Fürsprecherin, die denjenigen, der dich anruft, nie verlässt,
geistliche Mutter der Kirche und eines jeden ihrer Kinder,
amantischste Patronin Spaniens, das dich immer als seine Königin anerkannt hat,
nimm meine Dankbarkeit und mein Flehen an;
ich lege sie in deine Hände
wie jemand, der ein kleines Kerzenlicht dem Glanz des Mittags übergeben würde.
Schaue nicht so sehr auf die Armut meines Gebets
als auf den Wunsch, deinen Sohn mit einer Liebe zu lieben, die der deinen ähnelt.
Unbefleckte Mutter,
wende deine barmherzigen Augen auf Spanien, das dein ist,
gezeichnet mit deinem Namen in seinen Bergen und Meeren, in seinen Städten und Dörfern,
das wollte — und will — weiterhin Land der Allerheiligsten Maria sein.
Bewahre es in der Einheit, im Glauben, in der Reinheit seiner christlichen Wurzeln.
Lass das Gebet nicht in ihm erlöschen,
noch die Erinnerung an Gott ausgelöscht werden,
noch die Zeichen einstürzen, die der Welt erinnern,
dass Christus gesiegt hat.
Lass, Unbefleckte Mutter,
in Spanien das Kreuz weiterhin stehen, hoch, gelassen und sichtbar,
wie eine Säule des Himmels, gepflanzt in unserer Geschichte
und wie stummer Zeuge des Sieges der Liebe.
Möge kein Schatten, keine Furcht, keine Ideologie
das Kreuz niederreißen können, das von oben her verkündet,
dass nur die christliche Vergebung erleuchtet.
Und mir, deinem Kind,
reinig mich mit deinem Licht,
lehre mich, mich ohne Vorbehalte hinzugeben,
dem Geist zu gehorchen, wie du gehorchtest,
bei Christus zu verweilen mit derselben Festigkeit,
mit der du am Fuß des Kreuzes verweilt hast.
Maria Unbefleckt,
Mittlerin, Mit Erlöserin, Fürsprecherin, Mutter und Herrin,
führe mich an deiner Hand zu Jesus.
Und wenn meine letzte Stunde kommt,
bedecke mich mit deinem Mantel
und stelle mich vor den Vater
mit der Zärtlichkeit, mit der du das Kind in Bethlehem trugst
und mit der Stärke, mit der du am Fuß des Kreuzes standest.
So sei es.

Texte und Reflexionen von Mons. Alberto José González Chaves
Hilf Infovaticana, weiter zu informieren