Die Mitarbeiter des Vatikans bezweifeln die Finanzbilanz von 2024

Das gesichtslose Krippenspiel in Brüssel belegt die europäische Ablehnung seiner christlichen Wurzeln

Der kürzliche Finanzbericht des Heiligen Stuhls, der einen Überschuss von 1,6 Millionen Euro und eine signifikante Reduzierung des strukturellen Defizits vorweist, wurde in einigen Sektoren mit offensichtlicher Zufriedenheit aufgenommen. Allerdings kontrastiert diese optimistische Lesart mit der Reaktion innerhalb des Vatikans selbst. Die Associazione Dipendenti Laici Vaticani (ADLV) veröffentlichte eine Erklärung, in der sie versichert, dass viele Mitarbeiter die Nachricht mit Skepsis und größerer Unsicherheit über ihre Zukunft aufgenommen haben. Für den Verband ist das, was als historischer Wendepunkt in den Büchern dargestellt wird, nicht das Ergebnis einer realen Erholung, sondern außergewöhnlicher Faktoren, die nicht als zuverlässiger Indikator für Stabilität betrachtet werden können.

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Unzureichende Transparenz und unvollständige Dokumente

Die ADLV betont, dass der Vatikan weiterhin keinen vollständigen und detaillierten Haushalt mit zertifizierter Dokumentation veröffentlicht, die eine Bewertung der tatsächlichen Lage ermöglicht. Stattdessen werden Zusammenfassungen angeboten, die keinen vollständigen Bilanz ersetzen. Laut den Mitarbeitern verhindert diese Opazität eine rigorose Bewertung der angeblichen Fortschritte und macht es schwer, an eine solide Verbesserung zu glauben, solange keine effektive Transparenz besteht. Den Mitarbeitern zufolge kann der Überschuss nicht gefeiert werden, wenn die wesentlichen Daten, die ihn stützen, nicht vorgelegt wurden.

Ein Überschuss, der auf Spenden und außergewöhnlichen Wertsteigerungen basiert

Die Erklärung beharrt darauf, dass die positiven Ergebnisse nicht das Ergebnis struktureller Entscheidungen oder einer effizienteren Verwaltung sind, sondern auf dem Anstieg externer Spenden und Wertsteigerungen beruhen, die durch ein außergewöhnlich günstiges Verhalten der Finanzmärkte erzielt wurden. Die Verbesserung lässt sich daher eher durch Umstände außerhalb des Vatikans erklären als durch eine echte interne Reform. Obwohl die offiziellen Zahlen einen Fortschritt zeigen, warnt die ADLV, dass nichts darauf hindeutet, dass dieser Trend anhält, und erinnert daran, dass das grundlegende Problem ungelöst bleibt.

Stagnierende Arbeitsbedingungen und Sorge um die Pensionen

Während ermutigende Zahlen verbreitet werden, sehen sich die Mitarbeiter weiterhin mit seit 2008 eingefrorenen Gehältern, dem Fehlen der Rückerstattung des gekürzten Zweijahresgehalts und einem ständigen Verlust der Kaufkraft konfrontiert. Dazu kommt die Sorge um den Pensionsfonds, dessen tatsächliche Lage weiterhin nicht transparent offengelegt wird. Der Verband kritisiert, dass trotz der Erhöhung des Budgets für das Personal die Mehrheit der Mitarbeiter keine Verbesserung erlebt hat. Das Gefühl, sowohl nach ADLV als auch nach unabhängigen Analysen wie der von The Pillar, ist, dass die Ausgabensteigerung vor allem den Führungsebenen zugutekommt und nicht dem gesamten Personal.

Eine Arbeitsstruktur, die eine gründliche Überarbeitung braucht

Der Verband erinnert daran, dass das neue Allgemeine Reglement der Römischen Kurie eine periodische Überprüfung der Stellenpläne, Funktionen und Auswahlprozesse vorschreibt. Diese Überprüfung würde nach den Mitarbeitern Ungleichheiten korrigieren, die Arbeitsverteilung verbessern und einen fairen Umgang sicherstellen. Für die ADLV ist diese Reform nicht nur notwendig, sondern dringend erforderlich, da Effizienz und Gerechtigkeit nicht erreicht werden können, solange eine starre, ungleiche und undurchsichtige Struktur besteht.

Ein Aufruf, gehört zu werden

Die Erklärung schließt mit einer klaren Forderung ab: Der Vatikan muss denen zuhören, die täglich den Betrieb der Kurie aufrechterhalten. Die ADLV bietet an, konstruktiv und kostenlos mitzuwirken, fordert aber, bei Entscheidungen, die das Personal direkt betreffen, berücksichtigt zu werden. In ihrer Meinung darf der angekündigte Überschuss nicht in Triumphalismus umschlagen, wenn die interne Realität prekär bleibt. Die Kirche, so betonen sie, muss innerhalb ihrer Mauern dieselben Prinzipien von Gerechtigkeit, Transparenz und Arbeitswürde anwenden, die sie der Welt predigt.

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