Die Unbefleckte und das totale Ja

INFOVATICANA_869

Gebet zu Beginn für jeden Tag

Gerichtet an den Ewigen Vater, in der Salbung des Geistes, Maria als Meisterwerk der Allerheiligsten Dreifaltigkeit betrachtend

Ewiger Vater,
unerschöpfliche Quelle des Seins und der Liebe,
der du aus deiner Ewigkeit den Namen deines Sohnes aussprachst und wolltest, dass er auch im schneeweißen Schweigen einer Frau widerhallte,
ich preise dich für die Unbefleckte Empfängnis Marias,
erster Schimmer der Erlösung, unversehrte Morgenröte, die das Licht des ewigen Tages ankündigt.

Du, der du von jeher von einem Geschöpf träumtest, das fähig ist, ja ohne Schatten zu sagen,
ein Fleisch ohne Wunde, das das Wort ohne Zittern aufnehmen konnte,
wolltest für deinen Sohn eine reine, starke, leuchtende Mutter,
und für uns, seine Geschwister, ein unermessliches Mitgefühl.
Darum bewahrtest du sie vor der Erbsünde
und führtest sie in die Geschichte ein als einen Strom der Gnade, der sich nie trübt.

Heiliger Vater,
schaue auf unsere Leben, so oft müde,
verwundet durch die Sünde, besiegt durch die Eile, zerstreut durch den Lärm.
Und um der Liebe willen, die du zu jener makellosen Frau hast,
lass in dieser Adventszeit Christus in uns eine Grotte finden,
arm, aber offen, verfügbar, demütig, sehnsüchtig nach ihm.

Sende über uns den Heiligen Geist,
denselben Geist, der Maria mit seinem fruchtbaren Schatten überschattete
und sie zur Mutter des Wortes machte.
Möge er unser Herz reinigen,
uns die verlorene Einfachheit zurückgeben
und uns einen Blick schenken, der dem ihren ähnelt.

Und du, unbefleckte Maria,
reines Vaterland, in dem Gott geboren werden wollte,
lass dieses Gebet zum Vater aufsteigen mit deiner eigenen Melodie.
Stoße uns zu Jesus,
begleite unsere Müdigkeiten,
heile unsere Traurigkeiten,
entzünde uns von innen neu mit der Freude der Kinder.

Amen.

Die Unbefleckte und das totale Ja

Ihre Freiheit ist reiner Raum für Gott.
In ihr gibt es keine Doppelzüngigkeit, keine Vorbehalte, keine Falten.
Ihr Fiat entspringt dieser ursprünglichen Reinheit, die sie fähig macht, sich ganz hinzugeben.

Das ja der Unbefleckten eröffnet die neue Ökonomie:
durch eine Frau kam die Wunde; durch eine Frau kommt die Heilung.
Durch eine gebrochene Freiheit kam der Fall;
durch eine unversehrte Freiheit kam die Erlösung.

Höre das Fiat: es ist sanft, es schreit nicht, es drängt nicht. Doch sein Echo durchdringt die Jahrhunderte.

Gebet:
Unbefleckte Maria, lehre mich, ja zu sagen.
Lass mich meine Zustimmungen nicht mit meinen Ängsten vermischen noch meine Hingaben mit meinen Berechnungen.
Mache mich einfach, gehorsam, arm.
Amen.

Schlussgebet 

Unbefleckte Maria,
Tota pulchra von der ewigen Morgenröte an,
Mittlerin aller Gnaden, die Christus uns verdiente,
Mit Erlöserin, verbunden mit dem einzigen Erlöser in der heiligen Stunde des Kalvarienbergs,
mächtigste Fürsprecherin, die denjenigen, der dich anruft, nie verlässt,
geistliche Mutter der Kirche und eines jeden ihrer Kinder,
geliebteste Patronin Spaniens, das dich immer als seine Königin anerkannt hat,

nimm meine Dankbarkeit und mein Flehen an;

ich lege sie in deine Hände
wie jemand, der eine kleine Kerze dem Licht des Mittags überreicht.
Schaue nicht so sehr auf die Armut meines Gebets
als auf den Wunsch, deinen Sohn mit einer Liebe zu lieben, die der deinen ähnelt.

Unbefleckte Mutter,
wende deine barmherzigen Augen auf Spanien, das dein ist,
gezeichnet mit deinem Namen in seinen Bergen und Meeren, in seinen Städten und Dörfern,
das wollte — und will — weiterhin Land der Allerheiligsten Maria sein.
Bewahre es in der Einheit, im Glauben, in der Reinheit seiner christlichen Wurzeln.
Lass das Gebet darin nicht erlöschen,
noch die Erinnerung an Gott ausgelöscht werden,
noch die Zeichen, die der Welt erinnern,
dass Christus gesiegt hat, einstürzen.

Mache, unbefleckte Mutter,
dass in Spanien das Kreuz weiterhin steht, hoch, gelassen und sichtbar,
wie eine Säule des Himmels, gepflanzt in unserer Geschichte
und als stiller Zeuge des Sieges der Liebe.
Möge kein Schatten, keine Angst, keine Ideologie
das Kreuz niederreißen können, das von der Höhe verkündet,
dass nur die christliche Vergebung erleuchtet.

Und mir, deinem Kind,
reine mich mit deinem Licht,
lehre mich, mich ohne Vorbehalte hinzugeben,
dem Geist zu gehorchen, wie du gehorchtest,
bei Christus zu verweilen mit derselben Festigkeit,
mit der du am Fuß des Kreuzes verweilt hast.

Unbefleckte Maria,
Mittlerin, Mit-Erlöserin, Fürsprecherin, Mutter und Herrin,
führe mich an deiner Hand zu Jesus.
Und wenn meine letzte Stunde kommt,
bedecke mich mit deinem Mantel
und stelle mich vor den Vater
mit der Zärtlichkeit, mit der du das Kind in Bethlehem trugst
und mit der Stärke, mit der du am Fuß des Kreuzes standest.

So sei es.

Texte und Reflexionen von Mons. Alberto José González Chaves