Eine Caro: Der Kardinal Fernández veröffentlicht einen neuen Text über die Monogamie

Eine Caro: Der Kardinal Fernández veröffentlicht einen neuen Text über die Monogamie

Die neue Notiz Una caro, veröffentlicht vom Dikasterium für die Glaubenslehre unter der Leitung des Kardinals Tucho Fernández, bietet eine umfassende Reflexion über die Monogamie als wesentliches Merkmal der christlichen Ehe. Als vorläufige Analyse lässt sich bereits bei der ersten Lektüre ein Ansatz wahrnehmen, der sich vom klassischen und normativeren Stil dieses Dikasteriums abhebt: Hier wird die eheliche Einheit vor allem aus einer personalistischen und affektiven Sensibilität dargestellt, indem Themen, die traditionell im Zentrum standen —wie die Unauflöslichkeit oder die prokreative Dimension—, in den Hintergrund treten, um die Erfahrung des Wir der ehelichen Partnerschaft hervorzuheben.

Es ist daher nicht überraschend, dass das charakteristische Siegel von Fernández stark hervortritt, der für seine besondere Neigung zu poetischer, emotionaler und sogar erotischer Sprache in einigen früheren Texten bekannt ist. Die Notiz zitiert Neruda, Whitman, Tagore oder Dickinson und greift sogar auf hinduistische Traditionen zurück, um die Schönheit der exklusiven Bindung zwischen einem Mann und einer Frau zu illustrieren. Dies ist nicht das Kritischste: In mehreren Passagen trägt der literarische und philosophische Reichtum interessante Nuancen bei. Allerdings ist es auffällig, dass ein doktrinäres Dokument des Heiligen Stuhls so stark auf diese externen Quellen zurückgreift, was den üblichen magisterialen Ton etwas verwässert und Verwirrung über das doktrinäre Gewicht einiger Argumente erzeugen kann.

Obwohl Una caro a priori keine doktrinären Fehler enthält, werden in den kommenden Tagen tiefere Analysen erwartet, und es schlägt wertvolle Elemente vor —insbesondere indem es die interpersonale Dimension der Ehe betont—, stellt sich die grundlegende Frage, ob dieses Art von Dokumenten wirklich auf die pastorale Dringlichkeit der Kirche eingeht. In einem Kontext tiefer Glaubens-, sakramentaler und moralischer Krise in weiten Teilen der Welt scheint die Wette auf eine lange poetisch-affektive Meditation über die Monogamie zumindest in Bezug auf Prioritäten diskutabel. Es bleibt abzuwarten, welche Aufnahme es im gesamten Volk Gottes finden wird und ob es zur Stärkung der doktrinären Klarheit beiträgt oder im Gegenteil die Energien zerstreut.