Die Messe, Schatz des Glaubens: Der Altar, wo der Himmel die Erde berührt

Die Messe, Schatz des Glaubens: Der Altar, wo der Himmel die Erde berührt

Im Herzen des katholischen Glaubens ist die Messe keine einfache Versammlung noch eine symbolische Gedenkfeier. Sie ist das sakramental erneuerte Opfer Christi, der heiligste Akt, der auf Erden existiert. Mit diesem Prinzip stellen die Priester von Claves, dem Bildungsportal der Fraternitas Sacerdotalis Sancti Petri (FSSP), eine neue Serie von fünfundzwanzig Videos vor, betitelt „Die Messe, Schatz des Glaubens“, die die doktrinalen, liturgischen und spirituellen Reichtümer des traditionellen römischen Ritus wiederentdecken möchte.

Anstatt lange theologische Erklärungen zu bieten, schlagen die Priester vor, einer Feier Schritt für Schritt zu folgen und die Liturgie selbst sprechen zu lassen, sodass die Gesten, die Schweigemomente und die heiligen Gegenstände erklären, was sie sind: ein Kult, der Gott dargebracht wird, ein reales Opfer, in dem der Herr gegenwärtig wird und sich hingibt, um uns zu heiligen.

Das Haus Gottes und das Tor des Himmels

„Dies ist das Haus Gottes, dies ist das Tor des Himmels“, rief der Patriarch Jakob beim Erwachen aus seinem Traum aus. Mit diesen Worten beginnt die erste Folge der Serie und erinnert daran, dass die Kirche kein Saal noch ein Gemeindezentrum ist, sondern die Wohnstätte Gottes auf Erden, der Ort, an dem der Himmel sich öffnet, um mit dem Menschen zu kommunizieren.

Von den bescheidenen Häusern der ersten Christen, die in Kultstätten umgewandelt wurden, bis zu den majestätischen Basiliken bewahren alle Kirchen denselben Zweck: der Ort des Opfers zu sein. Ihre kreuzförmige Grundform erinnert daran: Jede Kirche ist auf den Altar ausgerichtet, wo das Kalvarienberg erneuert wird.

Beim Eintreten begegnet der Gläubige dem Weihwasser, gemischt mit exorzisierter Salz, einem uralten Zeichen der Reinigung und Verteidigung gegen das Böse. Wenn er sich mit Glauben bekreuzigt, erhält er die Vergebung leichter Verfehlungen und bereitet die Seele auf die Begegnung mit Gott vor. Nichts in der Liturgie ist zufällig: Jedes Zeichen, jede Geste, jeder Gegenstand hat eine übernatürliche Bedeutung.

Der Altar, Herz des Tempels

Der Weg führt weiter zum Heiligtum, dem heiligsten Raum des Tempels, der von der Schiff durch die Kommunionbank getrennt ist. Diese sichtbare Grenze teilt nicht: Sie markiert den Punkt, an dem der Himmel die Erde berührt, wo Gott sich dem Menschen in der Eucharistie hingibt. In ihrer Mitte steht der Altar, der keine gewöhnliche Tafel ist, sondern Symbol Christi selbst, lebendiger Stein, auf dem das Opfer dargebracht wird.

Der Altar ist mit heiligem Chrisam geweiht und mit fünf Kreuzen markiert, in Erinnerung an die Wunden des Herrn. Er enthält zudem Reliquien von Märtyrern, versiegelt in einem kleinen Grab, als Zeichen der Gemeinschaft mit denen, die ihr Blut für Christus vergossen haben. Die drei weißen Tücher, die ihn bedecken, erinnern an die Leinentücher des Grabes und schützen den geweihten Altar. Alles an ihm spricht vom paschalen Geheimnis: dem Kreuz, dem Tod und der Auferstehung.

Wenn der Gläubige den Blick erhebt, erblickt er das Kreuzifix und die sechs brennenden Kerzen, die das Licht Christi und die göttliche Vollkommenheit symbolisieren. In den alten Liturgien wurde eine siebte Kerze hinzugefügt, wenn der Celebrant der Bischof war, als Zeichen der Fülle des Priestertums.

Das Tabernakel: Gott gegenwärtig unter den Menschen

In der Mitte des Altars erhebt sich das Tabernakel, ein Wort, das „Zelt“ bedeutet, in Erinnerung an die Wohnstätte Gottes unter seinem Volk im Alten Testament. Dort wird das Allerheiligste Sakrament aufbewahrt, die reale Präsenz unseres Herrn Jesu Christi unter den eucharistischen Gestalten. Deshalb ist das Tabernakel mit einem Konopeum bedeckt, einem Schleier, der das Geheimnis zugleich verbirgt und ehrt. Das Licht des Heiligtums, gewöhnlich rot, brennt unablässig, um anzudeuten, dass Gott wirklich dort ist.

Vor dieser Präsenz kniet der Gläubige nieder: Er beugt das rechte Knie bis zum Boden als Zeichen der Anbetung. Es ist keine formelle Geste, sondern ein Akt des Glaubens. So erkennt man an, dass Christus der Herr ist und dass alles, was in diesem Raum geschieht, heilig ist.

Die Sprache der heiligen Zeichen

Die erste Episode erklärt auch die Gegenstände, die die Feier begleiten: die Altar-Karten, das Lateinische Messbuch, die Rubriken, die die Gesten und Gebete anzeigen, die Kredenz, auf der die Karaffen, das Lavabo und die Patene ruhen. Nichts wird improvisiert: Die Liturgie ist Ordnung, Schönheit und Gehorsam, denn sie ist das Gebet der Kirche, nicht des Individuums.

Die Priester von Claves betonen: Die Liturgie braucht keine emotionalen Ergänzungen noch ständigen Anpassungen. Ihre symbolische Sprache ist universal und zeitlos. Die Architektur, die Farben, das Weihrauch, die Stille und der Gesang bilden eine Einheit, die die Seele zur Anbetung führt. „Die Liturgie selbst lehrt uns, was sie ist – sagen sie –: ein Opfer, das Gott dargebracht wird, in dem Er sich uns schenkt, um uns zu heiligen“.

Den Schatz der Messe wiederentdecken

In einer Zeit, in der viele Katholiken die tiefe Bedeutung der Riten, die vor ihren Augen gefeiert werden, nicht kennen, sucht diese Serie den Gläubigen das Staunen und die Dankbarkeit für die Gabe der traditionellen Messe zurückzugeben. Jedes Detail hat einen spirituellen Zweck; jede Geste drückt eine Glaubenswahrheit aus. Die Liturgie ist kein pädagogisches Instrument: Sie ist die Handlung Christi selbst, des Mittlers zwischen Gott und den Menschen.

Der Altar, das Tabernakel, das Kreuz, das Weihrauch, die Kerzen, das Weihwasser und die Reliquien sind keine Relikte der Vergangenheit. Sie sind lebendige Zeichen eines Glaubens, der zu knien weiß, der versteht, dass das Zentrum jeden Kults nicht der Mensch, sondern Gott, der Fleisch geworden ist, ist.

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