InfoVaticana hat Zugang zur nota simple registral des Immobilienobjekts in der Calle Lagasca 116, Ecke Diego de León, in Madrid, wo sich der zentrale Sitz des Opus Dei in Spanien befindet. Das Dokument enthüllt, dass das Gebäude nicht der Prälatur noch einer kirchlichen Einrichtung gehört, sondern einer Aktiengesellschaft und einer zivilen Stiftung, in einem juristischen Schema ähnlich wie bei anderen mit der Obra verbundenen Immobilien, wie dem Santuario von Torreciudad.
Laut der nota simple ist das Grundstück, das im Registro de la Propiedad de Madrid número 1 mit der Folio-Nummer 37.970 eingetragen ist, als „Gebäude für Dienstleistungen“ und nicht als Tempel oder religiöses Gut ausgewiesen. Das gesamte Eigentum (100 %) gehört der Handelsgesellschaft Inmobiliaria Urbana Moncloa, S.A., die seit dem Jahr 1966 die nuda propiedad innehat. Es handelt sich um ein Gebäude mit zehn Stockwerken und mehr als siebentausend Quadratmetern Baufläche, das auf einer alten Hotelgenehmigung basiert.

Die Nutzung des Immobilienobjekts obliegt nicht dem Opus Dei, sondern einer anderen zivilen Einrichtung: der Fundación Iniciativas de Acción Social, die den Usufructo von 100 % für einen Zeitraum von zwanzig Jahren besitzt, der durch eine öffentliche Urkunde vom 15. Juli 2013 vor dem Notar Francisco Javier Vigil Quiñones Parga gewährt wurde. Das Dokument legt fest, dass die Stiftung das Immobilienobjekt bis zum Jahr 2033 nutzen darf, dem Datum, an dem das Nutzungsrecht erlischt. Das Opus Dei als persönliche Prälatur wird in keinem Punkt der nota als Eigentümer oder Nutznießer des Gebäudes genannt.
Im Registerverlauf des Immobilienobjekts ist noch eine alte Hypothek aus den sechziger Jahren zu Gunsten der Banco Crédito Construcción verzeichnet, was ein weiterer Hinweis darauf ist, dass das Gut von Anfang an als privatrechtliches Asset verwaltet wurde und nicht als kirchliches Vermögen. Es gibt auch keine Zuordnung zum Kult oder religiöse Einschränkungen.
Die Situation in Lagasca 116 bestätigt dasselbe Modell, das InfoVaticana in der Dokumentation zu Torreciudad enthüllt hat. In beiden Fällen befinden sich die mit dem Opus Dei verbundenen Güter im Eigentum von Handelsgesellschaften und temporären Nutzungsrechten zu Gunsten ziviler Stiftungen, ohne direkte Beteiligung der Prälatur oder des Vatikans. Im Fall von Torreciudad gehört das Grundstück zu Inmobiliaria Aragonesa, S.A., und das Nutzungsrecht zu Gunsten des Patronato de Torreciudad hat eine Dauer von zwanzig Jahren, von 2015 bis 2035.
Diese juristischen Strukturen sind zwar völlig legal, bedeuten jedoch, dass der Heilige Stuhl keine direkte Interventionsmöglichkeit über diese Güter hat, selbst wenn die Prälatur reformiert oder aufgelöst würde. Rom kann Statuten und kanonische Strukturen ändern, aber nicht die im Registro de la Propiedad eingetragenen Rechte, die ausschließlich dem spanischen Zivilrecht unterliegen.
Der Fall des Sitzes in Madrid ist besonders relevant, da er bestätigt, dass das Modell der Vermögensverwaltung des Opus Dei in Spanien auf einer seit Jahrzehnten etablierten zivilen und merkantilen Architektur basiert. Die mit der Obra verbundenen Immobilien, Zentren und Stiftungen sind auf Namen eigener juristischer Einrichtungen registriert, unabhängig von der Prälatur und mit definierten Fristen für Nutzungsrechte, was sie aus kanonischer Sicht unantastbar macht.
InfoVaticana veröffentlicht dieses Dokument als Teil ihrer Serie von Untersuchungen zur vermögens- und rechtlichen Struktur katholischer Institutionen in Spanien, im Kontext der bevorstehenden Genehmigung neuer Statuten des Opus Dei durch den Heiligen Stuhl.
Dokument: Nota simple registral des Grundstücks Nr. 37.970, Registro de la Propiedad de Madrid Nr. 1, C/ Diego de León 12 – C/ Lagasca 116. Eigentum: Inmobiliaria Urbana Moncloa, S.A. (nuda propiedad 100 %). Usufructo: Fundación Iniciativas de Acción Social (100 %, 20 Jahre ab 15/07/2013).
