Fides-Bericht 2025: Enthüllt alarmierenden Rückgang der priesterlichen Berufungen trotz des Anstiegs der Katholiken weltweit

Fides-Bericht 2025: Enthüllt alarmierenden Rückgang der priesterlichen Berufungen trotz des Anstiegs der Katholiken weltweit

Zum Weltmissionstag hat die Agentur Fides die jährlichen Statistiken der Katholischen Kirche veröffentlicht. Die Daten bieten einen aufschlussreichen Überblick: Während die Zahl der Katholiken weltweit zunimmt – mit besonderer Stärke in Afrika und Amerika –, nimmt das Klerus und die Berufungen weiter ab in Europa und Amerika und bestätigt einen Trend von Jahrzehnten.

Wachstum der Gläubigen und Kontrast nach Kontinenten

Die Weltbevölkerung erreichte 2023 7.914 Millionen Einwohner, von denen 1.405 Millionen Katholiken sind. Dies entspricht 17,8 % der Bevölkerung, ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Afrika war der Kontinent mit dem stärksten Wachstum, mit 8,3 Millionen zusätzlichen Katholiken, gefolgt von Amerika (+5,6 Millionen). Sogar Europa verzeichnete nach Jahren des Rückgangs einen leichten Anstieg (+740.000).

Mehr Katholiken, weniger Priester

Der auffälligste Kontrast ist das Verhältnis zwischen Gläubigen und Priestern. Die Zahl der Katholiken pro Priester stieg auf 3.453, während die Zahl der Einwohner pro Priester fast 16.000 erreichte. Die Erklärung liegt im Rückgang des Klerus: Die Gesamtzahl der Priester sank auf 406.996, was 734 weniger als im Vorjahr bedeutet. Europa verlor mehr als 2.400 Priester, Amerika fast 800 und Ozeanien 44. Im Gegensatz dazu stiegen Afrika (+1.451) und Asien (+1.145).

Berufungen im Rückgang

Auch die Lage bei den Berufungen ist besorgniserregend. Die älteren Seminaristen (diözesan und religiös) sanken weltweit auf 106.495, fast 2.000 weniger als im Vorjahr. Nur Afrika wuchs in diesem Bereich (+383), während Amerika, Asien und Europa starke Rückgänge verzeichneten. Dasselbe gilt für die jüngeren Seminaristen, die global auf 95.021 sanken.

Die wachsende Rolle der Laien und Katecheten

Angesichts des Rückgangs des Klerus ist ein signifikanter Anstieg von Laienmissionaren und Katecheten zu beobachten. 2023 wurden 444.606 Laienmissionare (+31.320) und fast 2,9 Millionen Katecheten erfasst, mit markantem Wachstum in Amerika und Asien. Dieser Wert bestätigt, dass das Leben der Kirche an vielen Orten zunehmend von engagierten Laien abhängt angesichts des Mangels an Priestern.

Eine Kirche, die in der Zahl wächst, aber nicht in Strukturen

Die Paradoxie ist evident: Die Katholiken nehmen zu, vor allem in Afrika und Amerika, aber die Kirche verfügt über weniger Priester, weniger Ordensschwestern und weniger Seminaristen. Das Gewicht Europas nimmt weiter ab, nicht so sehr in der Zahl der Gläubigen, sondern in den Berufungen, was die Erschöpfung eines Kontinents zeigt, der über Jahrhunderte das Herz der Mission war.

Jenseits der Zahlen werfen die Daten der Agentur Fides eine kritische Frage auf: Kann die Vitalität der Kirche mit mehr Katholiken und weniger Klerus aufrechterhalten werden? In diesem Kontext sind die Daten nicht nur ein Aufruf zur Reflexion, sondern auch zum Gebet: Lassen wir uns für unsere Priester und für Berufungen zum religiösen Leben einsetzen und dafür, dass die Kirche nie an Arbeitern in der Ernte des Herrn mangelt.

Gebet für priesterliche Berufungen

Göttlicher Jesus, du möchtest, dass wir den
Herrn der Ernte bitten,
dass er gute Arbeiter zu ihr sende,
geruhe, in deiner Kirche und insbesondere
in diesem Bistum viele und heilige
Priester zu wecken,
die in allem nach deinem Herzen sind
und eifrig durch ihr heiliges
Amt
die Herrlichkeit deines himmlischen Vaters und die Erlösung
der Seelen
bewirken, die durch dein kostbares Blut
erlöst wurden.
Amen.

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