Was erwartet wurde, ist nun offiziell: Der Papst hat Mons. Josef Grünwidl zum neuen Erzbischof von Wien ernannt, wie das Bulletin des Heiligen Stuhls heute, den 17. Oktober 2025, mitgeteilt hat. Rom bestätigt damit die Wahl eines progressiven Profils, das vor seiner Ernennung öffentlich erklärt hatte, dass das Zölibat „nicht Voraussetzung für das Priestertum sein sollte“ und das sich für eine breitere Rolle der Frauen im kirchlichen Leben ausgesprochen hat.
Eine gefestigte Laufbahn in Wien
Grünwidl, geboren 1963 in Hollabrunn und 1988 zum Priester geweiht, hat seinen gesamten priesterlichen Werdegang in der Erzdiözese Wien verbracht. Er war Kaplan, Jugendpastoral-Assistent, persönlicher Sekretär des Erzbischofs, Pfarrer in verschiedenen Orten und Präsident des Priesterrats. Im Januar 2025 wurde er nach dem Ausscheiden des Kardinals Christoph Schönborn zum apostolischen Administrator ernannt, dem er nun offiziell nachfolgt.
Continuidad mit der Linie von Schönborn
Die Ernennung von Grünwidl bestätigt die progressive Linie, die die Erzdiözese während der langen Amtszeit von Schönborn geprägt hat. Es handelt sich nicht nur um einen generationellen Wechsel, sondern um die Festigung eines theologischen und pastoralen Kurses, der zentrale Punkte der Tradition relativiert. Grünwidl selbst versicherte in einem kürzlichen Interview, dass das Zölibat keine unverzichtbare Voraussetzung für das Priestertum sein sollte, eine Haltung, die direkt mit der geltenden Disziplin der lateinischen Kirche kollidiert.
Außerdem hat er sich für eine breitere Rolle der Frauen im Leben der Kirche ausgesprochen, ein Diskurs, der in Österreich als unvermeidlich dargestellt wird, aber in vielen Sektoren als Trojanisches Pferd wahrgenommen wird, um das Frauenpriestertum einzuführen oder zumindest die klare Lehre über das Sakrament der Weihe zu schwächen.
Es handelt sich also nicht um eine bloße administrative Anpassung. Die Wahl von Grünwidl ist ein politisches und kirchliches Signal: Rom bestätigt die progressive Richtung einer der emblematischsten Diözesen Europas.
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